Hoffnung, Angst und Enttäuschung: Eine Unternehmergeschichte aus der Krise

Dienstag, 07.01.2025
Autor: Red. MR

Die vergangenen Jahre haben mich und meinen kleinen Betrieb bis an die Grenzen getrieben. Ich möchte meine Erfahrungen teilen, um die immensen Herausforderungen dieser Zeit zu verdeutlichen – und vielleicht auch anderen Betroffenen eine Stimme zu geben.

Eines Tages kam die Nachricht, die alles veränderte: „Alle Geschäfte müssen schließen.“ Plötzlich stand die Welt still. Eine Pandemie solchen Ausmaßes hatte ich mir nie vorstellen können.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Berichterstattung über Corona eher skeptisch verfolgt. Nicht, weil ich die Existenz des Virus leugnete, sondern weil ich immer auf die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers vertraut hatte. „Wer krank ist, gehört ins Bett“, war meine Devise. Als Selbstständiger, der seit über der Hälfte seines Lebens sein eigener Chef ist, bedeutete das auch: keine Ausfälle. Gesund bleiben war immer oberstes Gebot.

Und dann musste ich meinen Zwei-Personen-Betrieb von einem Tag auf den anderen schließen. Was anfangs wie ein unfreiwilliger Urlaub wirkte, entpuppte sich schnell als existenzbedrohende Situation. Wochen ohne Einnahmen standen bevor. Rücklagen? Fehlanzeige. Wie viele kleine Unternehmen arbeiteten wir am Limit, die hohen Abgaben an den Staat ließen kaum Spielraum zum Sparen.

Die plötzliche Untätigkeit setzte mir massiv zu. Mein Körper, der ständige Bewegung gewohnt war, reagierte mit einem abrupten Stillstand – von 100 auf 0. Existenzängste, Panik und Verzweiflung wurden zu meinen ständigen Begleitern. Die Erschöpfung war so groß, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Doch selbst der Schlaf brachte keine Erholung: Ich wachte mit unerträglichen Rückenschmerzen und einem seltsamen Ausschlag auf. Die Diagnose: Gürtelrose. Mein Körper signalisierte auf drastische Weise, unter welchem Druck ich stand.

Nach zwei Wochen der Ungewissheit keimte Hoffnung auf: Die Corona-Überbrückungshilfe wurde angekündigt. Schnell und unkompliziert sollte es gehen. Die Realität sah anders aus. Ohne die unermüdliche Unterstützung meines Steuerberaters hätte ich die komplizierten Formulare niemals ausfüllen können. Die „Beamtensprache“ war für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Dank seines Engagements wurde die Hilfe bewilligt und das Geld überwiesen. Eine kurze Zeit der Erleichterung. Die Gürtelrose heilte ab, das Fieber sank.

Endlich durften wir wieder öffnen! Voller Elan starteten wir wieder durch. Doch dann der nächste Dämpfer: Die erhaltene Corona-Hilfe sollte versteuert werden. Eine absurde Situation, da das Geld ja aus bereits versteuerten Mitteln stammte.

Doch das war noch nicht das Ende der Geschichte. Ein Schreiben der IB Bank Sachsen-Anhalt forderte die Rückzahlung der Soforthilfe. Ich dachte zuerst an einen schlechten Scherz. Mein Steuerberater prüfte alle Unterlagen, wir legten Widerspruch ein – vergeblich. Während angeblich noch geprüft wurde, sollten wir trotzdem zahlen. Aus 7.500 Euro wurden durch Zinsen schnell 9.800 Euro. Die Höhe der Zinsen blieb im Dunkeln.

Telefonische Nachfragen bei der Bank brachten keine Klarheit. Zuständigkeiten wechselten, niemand schien sich mit meinem Fall auszukennen. Fest stand nur: Die Rückzahlung war unumgänglich, die geforderten Raten von mindestens 375 Euro monatlich unbezahlbar. Um weniger zu zahlen, hätte ich meine gesamten Vermögensverhältnisse offenlegen müssen. Welche Vermögensverhältnisse? Mein Partner und ich arbeiten hart, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Staatliche Unterstützung gab es nie, aber unsere Steuern haben wir immer pünktlich gezahlt.

Die Frage quälte mich: Seit wann war die Corona-Soforthilfe ein Kredit? Davon war nie die Rede gewesen. Recherchen und Gespräche mit anderen Betroffenen bestätigten meinen Verdacht: Die Bedingungen für die Hilfen wurden offenbar nachträglich geändert.

Mir blieb nur der erneute Einspruch. Einen Anwalt konnte ich mir nicht leisten, das Geld brauchte ich für die Miete. Der ganze Prozess fühlte sich wie ein Betrug an. Mein Schicksal wurde auf eine Aktennummer reduziert, Hauptsache, ich zahlte.

Ich bin erschöpft, wie so viele andere. Aber Aufgeben ist keine Option. Ich bin zutiefst enttäuscht von den politischen Entscheidungen und der Kälte, mit der kleine Betriebe behandelt werden. Diese Erfahrungen haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich für die Rechte von Selbstständigen einzusetzen und auf Missstände aufmerksam zu machen.

Zu meiner Person:
Mein Name ist Peggy Thom, ich bin 51 Jahre alt.
Ich habe eine kleine Familie (Lebenspartner und Sohn).
Wir verkaufen Wasserbetten und Whirlpools – Service, Aufbau, Beratung, Betreuung, alles rund um die Uhr.
Seit 30 Jahren sind wir selbstständig.

Was ich erlebt habe, zeigt auf eindrückliche Weise, wie politische Entscheidungen Leid verursachen können. Wenn ihr euch für diese Thematik interessiert, solltet ihr euch das Buch „Die RKI-Protokolle“ von Markus Schlöffel ansehen, das vergleichbare Herausforderungen und Schicksale thematisiert: Die RKI-Protokolle – Markus Schlöffel.

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